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Universelle Piktogramme?

Seit 2003 unterrichte ich als Lehrbeauftragter nebenbei an der FH|W-S im Studiengang Medienmanagement. Hin und wieder gehe ich aber auch fremd – wie im Wintersemester 2015/16, als ich im Fachbereich Soziale Arbeit einen Kurs betreuen durfte: Entwicklung eines Orientierungssystems für die Menschen, die in der Außenstelle des BAMF in der AnkER-Einrichtung in der ehemaligen Kaserne in Schweinfurt untergrebracht wurden.







Mein Auftrag war weniger die Gestaltung als die Anleitung zu dieser: Der Rückgriff auf standardisierte, bekannte Symbole jenseits von Geschmacksurteilen, bevorzugt international oder universell bekannt. Zum Prozess selbst gehörten mehrere Besuche vor Ort in der Unterkunft in Schweinfurt und die Einbindung verschiedener Asylsuchender, um unsere Vorschläge zur Diskussion zu stellen bzw. bessere Vorschläge zu erhalten. So sehr die Kommunikation bei diesen Treffen teilweise mit vielen Gesten unterstützt wurde, so einfach muten die Icons an – oder die Begriffe, mit denen wir hier kommunizieren: Treppauf, treppab, in der Dusche oder auf der Toilette, sitzend: aber bloß nicht auf die Fensterbank setzen! … Für mich war das ein sehr spannendes, aber auch lehrreiches Projekt – zu der Zeit, als Merkels »Wir schaffen das« noch als Echo leise nachhallte und Europa weniger abweisende Festung war.